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Rundfunk / Fernsehen
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TV:
Fernsehen bestand zu jener Zeit aus drei, bis maximal fünf öffentlich-rechtlichen Programmen (hinzugerechnet waren hier schon ORF1 und ORF2, die man in Süddeutschland teilweise empfangen konnte). Die 1954 auf Sendung gegangene ARD musste das Monopol übrigens erst 1963 mit dem ZDF teilen.
Es gab die Tagesschau (seit 1952), es gab Das Wort zum Sonntag (seit 1954), es gab Panorama (seit 1957) und die Sportschau (seit 1961). Der absoluter Renner waren die Serien Tarzan (mit Ron Ely, damals noch s/w), Daktari, Bonanza, Flipper, Pan Tau, Lassie, Pippi Langstrumpf, Der rosarote Panther, Raumschiff Enterprise, Wickie, Die Sendung mit der Maus, Morc vom Orck, Barbapapas, Der große Preis, Am laufenden Band, Was bin ich?, Dalli-Dalli, Spiel ohne Grenzen, Montagsmaler, Die Straßen von San Francisco, Der Kommissar, Kung Fu, Der Alte, Derrick, Musikladen, Rockpalast, Disco (jeden Samstag Abend) und noch vereinzelt ein paar andere Serien, bzw. Shows.
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Die Fernseh-Gesichter zählten fast zur Familie in den 70ern, denn sie begleiteten uns über viele Jahre (heute kennt man noch Gottschalk und den Jauch - das war`s dann aber auch). Es gab Peter Frankenfeld, Hans-Joachim Kulenkampff, Hans Rosenthal, Rudi Carrell, Siegfried Lowitz, Horst Tappert, Wim Toelke, Ilia Richter und Manfred Sexauer.
Das Interesse der Bevölkerung konnte man damals durchaus noch wecken! Die Menschen waren neugierig und hatten Freude in den Augen. Als 1970 der Streifen Flucht in die Sahara mit Joachim Fuchsberger und Götz George ausgestrahlt wurde, saßen 12,9 Millionen Zuschauer gespannt zuhause vor dem Bildschirm.
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Kino:
Eine ganze Reihe von Filmen aus den 70er-Jahren behandelte die aktuellen Geschehnisse. So war der Vietnamkrieg häufig Thema (z.B. bei «Die durch die Hölle gehen» und «Apocalypse Now»). Hollywood wurde von jungen Regisseuren erobert. Sie drehten eine Handvoll Filme, die enorme Summen einspielten. Die Oscar-Verleihung erlitt einen Dämpfer, als George C. Scott 1970 eine Auszeichnung für «Patton Panzer nach vorn» ablehnte. Zudem schickte Marlon Brando 1973 eine Indianerin zur Preisverleihung um seinen Oscar in «Der Pate» entgegenzunehmen. Diese überbrachte die Nachricht, dass Brando die Filmindustrie verurteile, «weil sie den Indianer degradiert und aus seiner Rolle eine Farce macht
».
Neben Hollywoods Großproduktionen nahmen auch Europas Filmemacher ihre Chancen wahr. Der «Junge Deutsche Film» der 60er Jahre hatte sich zum «Neuen Deutschen Film» gewandelt. Trotzdem konnte der Zuschauerschwund nicht gebremst werden und der deutsche Film wurde durch ein Gesetz finanziell unterstützt. In dieser Zeit entstanden auch Produktionen wie die Schulmädchen- und Hausfrauen-Reports, die Grüsse aus der Lederhose und ähnliche. Der Italiener Luchino Visconti, der 1976 starb, nahm mit seinem Alterswerk «Tod in Venedig» Abschied vom Kino. Mit «Die 120 Tage von Sodom» löste Pier Paolo Pasolini (1975 ermordet) einen Riesenskandal aus.
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Kultfilme dieser Zeit:
Mad Max (1978), The Rocky Horror Picture Show (1974), Harold und Maude (1971), Blues Brothers (1979).
Katastrophenfilme dieser Zeit:
Erdbeben (1974), Airport (1980), Flammendes Inferno (1974), Höllenfahrt der Poseidon (1972).
Skandalfilme dieser Zeit:
Die 120 Tage von Sodom (1975), Im Reich der Sinne (1976), Der letzte Tango in Paris (1972).
Boxerfilme dieser Zeit:
Der Champ (1979), Wie ein wilder Stier (1979), Rocky I (1976), Rocky II (1978).
Science-Fiction dieser Zeit:
Unheimliche Begegnung der dritten Art (1977), Krieg der Sterne (1977), Star Trek der Film (1979).
Musikfilme dieser Zeit:
New York, New York (1977).
Komödien dieser Zeit:
Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh (1972), Extrablatt (1974),
Iss was, Doc? (1972).
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Horrorfilme dieser Zeit:
Der Exorzist (1973), Shining (1979), Der weiße Hai (1974), Halloween Die Nacht des Grauens (1978).
Antikriegsfilme dieser Zeit:
Apocalypse Now (1979), Die durch die Hölle gehen (1978), Coming Home Sie kehren heim (1978).
Serien:
Im Fernsehen liefen geniale Serien in den 70ern, die ich noch immer genial finde. Ob Paulchen Panther, Biene Maja, Wickie, Barbapapa, Pippi Langstrumpf, Morc vom Orck oder Raumschiff Enterprise ... es war ein Traum, zu jener Zeit ein Kind zu sein!
Biene Maja
Seit ihrem ersten Fernsehauftritt 1976 ist Biene Maja allgegenwärtig. Sie entwickelte sich zu einem Exportschlager. Die Fernsehserie mit ihren insgesamt 104 Folgen war und ist ein absoluter Hit bei den Kindern. 1977, also ein Jahr nach dem Start der TV-Serie, folgte ein Kinofilm. Biene Maja ist natürlich keine gewöhnliche Biene. Bevor die immer fröhliche und aufgeweckte Maja ihre ersten Flügelschläge macht, stellt sie schon allerhand kluge Fragen und interessiert sich zur großen Verblüffung ihrer Lehrerin Kassandra für ihre Umwelt. Gemeinsam mit ihrem Freund, dem faulen Willi, erlebt sie unzählige lustige und gefährliche Abenteuer. Neben Willi steht ihr auch immer Flip, der Heuschreck zur Seite und rettet die beiden aus manch brenzliger Situation.
Wie groß die Liebe zum schwarz-gelben Summer ist, zeigte sich bereits bei der Erstausstrahlung 1976. Nach den ersten Folgen bestürmten die Kinder das ZDF, die Maja nicht dauerhaft im Filmstock überwintern zu lassen; mit Erfolg, denn die Biene fliegt und fliegt und fliegt.
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Raumschiff Enterprise
«Der Weltraum unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.»
So begann in meinem Geburtsjahr 1966 die erste Folge von «Raumschiff Enterprise» (Star Trek), und so sollten auch die nächsten 78 Folgen beginnen. Bei uns wurde die TV-Serie ab Anfang der 70er Jahre ausgestrahlt und entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Kult, der bis jetzt anhält. Heute gibt es weltweit tausende «Trekkies», die alles wissen und alles sammeln, was mit «Raumschiff Enterprise» zu tun hat, und sich regelmäßig zu Treffen «beamen».
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Barbapapas
Wer erinnert sich nicht an sie die putzigen, kugelrunden Barbapapas, die ab Mitte der 70er Jahre über den Bildschirm flimmerten. Erfunden wurden die Barbapapas einige Zeit früher: Ende der 60er Jahre begegneten einander in Paris in einem kleinen Café die französische Architekturstudentin Annette Tison und der amerikanische Biologie-Lehrer Talus Taylor. Sie schufen zusammen erste Skizzen der kleinen, pastellfarbenen Phantasiefiguren. 1970 veröffentlichten sie ihr erstes gemeinsames Buch unter dem Titel «Barbapapa». Die auf dem Buch basierende Zeichentrickserie wurde 1974 gedreht und in ganz Europa mit großem Erfolg ausgestrahlt. Fortan kannte sie bald jedes Kind, die Familie Barbapapa:
Barbapapa, Barbamama, Barbabella, Barbaletta, Barabarix, Barbawum Barbabo, Barbakus und Barbalala.
1995 sind die Barbapapas nochmals aufgetaucht: als Bilderbuch mit dem Titel «Barbapapas Ferien».
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Print:
Es gab die Bild-Zeitung, TV-Programmzeitschriften wie TV Hören und Sehen, Funk Uhr, Gong, Hörzu und ein paar andere Blätter! Es gab natürlich auch den Spiegel, den Stern, die Quick, die Bunte und selbstverständlich die ewig junge Bravo (die gibt`s übrigens seit 1956). Später kamen dann noch PopRocky, Freizeit-Magazin und ähnliche Blätter hinzu, aber die Bravo war das Blatt der Szene.
Twen (aus dem Axel Springer Verlag) war das edelste Szene-Blatt im Lande. Interessante Geschichten, wunderschöne Fotos von traumhaften Frauen ... ein Gesamtkonzept, das in unserer Zeit eigentlich wieder fruchten könnte, weil man sich langsam wieder anderer Werte besinnt. Vielleicht würde das Szene-Volk heute Twen dem Playboy oder der Lui vorziehen, denn Twen hatte schon in den 70ern Stil und ein bahnbrechendes Layout.
Die Frauen waren in den 70ern auf dem ich nähe mir mein Kleid selbst-Trip und dadurch hatte die Burda (von Anne Burda) auch so gewaltigen Erfolg und das nicht nur in Deutschland. Es gab Brigitte und unzählige andere Mode-Postillen, die häufig Frauen-Vornamen zum Titel trugen. Und auch die Vogue aus dem Conde Nast-Verlag sah man schon damals an den Verkaufsstellen.
Die bekannten überregionalen Tages- und Wochenzeitungen der 70er, gibt es fast ausnahmslos noch heute. |
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